Über die Nahrung gelangen tagtäglich zahlreiche Erreger an die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes. Er ist ständigen "Angriffen" aus der Umwelt ausgesetzt - und muss sich sogar häufiger als unsere Haut gegen Bakterien, Viren und andere Pathogene zur Wehr setzen. Zahlreiche Besonderheiten des Magen-Darm-Traktes tragen zu einer erfolgreichen Immunität bei:
Peyer'sche Plaques: Die Peyer-Plaques sind Lymphfollikel und liegen in den Schleimhäuten des Dünndarmes. Ihre Funktion: Sie spielen eine bedeutende Rolle bei der Abwehr pathogener Keime und der Vermehrung und Umwandlung von B-Lymphozyten.
M-Zellen: Die M-Zellen finden sich insbesondere im Dünndarm i.d.R. genau über den Peyer-Plaques gelegen. Durch die M-Zellen können Erreger aus dem Darm aufgenommen werden und durch die M-Zellen transportiert werden (Transzytose). Der Magen-Darm-Trakt hat - auf den ersten Blick ungewöhnlich - also ein System entwickelt, mit dem es Erreger bewusst aufnehmen kann. Dies erscheint allerdings auf den zweiten Blick durchaus sinnvoll, da die Erreger (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten, Makromoleküle) gezielt an Immunzellen weitergegeben werden kann, die diese dann unschädlich machen.
Dendritische Zellen: M-Zellen sind nicht die einzige Eintrittspforte in die Darmmukosa. Dendritische Zellen, in der Lamina propria gelegen, können mit ihren Zellausläufern zwischen den Epithelzellen hindurch in das Darmlumen ragen. Dendritische Zellen als sogenannte Antigen-präsentierende Zellen können z.B. Salmonellen aufnehmen und anderen Immunzellen präsentieren.
Sekretorische IgA: IgA-Antikörper werden insbesondere im Darm, und zwar in der Lamina propria von Plasmazellen produziert. IgA kann durch intestinale Mukosazellen hindurch in das Darmlumen sezerniert werden. Dort übernimmt es viele Aufgaben der Immunabwehr, insb. die Bindung bakterieller Toxine, Viren und Bakterien.
Intraepitheliale Lymphozyten: überwiegend T-Lymphozyten, die zwischen den Epithelzellen des Darms liegen. Werden sie aktiviert, kommt es zur Freisetzung von proinflammatorischen Botenstoffen, z.B. IL-4 und IL-10.
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